FUNKTION VON KUNST IM ZEITALTER TECHNISCHER MEDIEN

Im Arbeitsfeld der Malerei beschäftigen sich die Heranwachsenden des 9. Jahrgangs mit der Auflösung der tradierten Malelei ab den 1960er Jahren. Dabei untersuchten sie, welche Bedeutung die Fotografie sowie die Mittel der industriellen Reproduktionsverfahren im Werk Andy Warhols einnimmt. Sie erkannten, dass seine Massenproduktion von Bildern mithilfe des Siebdrucks die Einzigartigkeit des Kunstwerks infrage stellt. Klassenweise erarbeiteten sie proportionale Vergrößerungen jeweiliger Bildfragmente und übersetzten sie malerisch. So griff auch in ihrer Arbeitsweise das Prinzip der Reproduktion, des Seriellen und der Reihung. 


SCHWELGEN IN EINE DYSTOPISCHE ZUKUNFT

In einer theoretischen Arbeitsphase erarbeitete der 9. Jahrgang Bildkonzepte der Romantiker und konzentrierte sich dabei auf Caspar David Friedrich. "Der einsame Baum" aus dem Jahr 1822 steht symbolisch für das irdische Leben und wird mit Bezug zum Überirdischen in der Spiegelung des Himmels im Teich unterhalb der Eiche dargestellt. Eine Interpretation könnte den hintereinander geschichteten Raumzonen einen entwicklungsgeschichtlichen Sinn geben. Die teilweise entlaubte Eiche könnte so als Zeichen für die in die Gegenwart hineinreichende Vergangenheit stehen.

Unter Berücksichtigung des bedeutungsperspektivischen Bildkonzeptes Friedrichs mit monumentaler Eiche und luft- sowie mildem farbperspektivischen Aufbau generierten die Lernenden zeichnerisch einen dystopischen und zukunftsweisenden Ausblick vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion.


FIKTIVE MARSKOLONIE

Im Arbeitsfeld "Figur und Raum" erarbeiteten die Schüler und Schülerinnen unter Einbeziehung zentralperspektivischer Gesetzmäßigkeiten und Proportionierung dargestellter Elemente im Bildraum eine fiktive Marskolonie mit funktionellen Bezügen zueinander.