Die Bildkomposition ist wesentlicher Bestandteil eines jeden Bildes. Man versteht darunter die Organisation, den Aufbau, die bewusste Anordnung der bildnerischen Elemente. Auch die Verteilung von Farben sowie das Vorherrschen bestimmter Richtungen fallen unter den Begriff Komposition.
Die Komposition will den Blick des Betrachters lenken und das Bild gliedern. Der Künstler kann durch die Komposition den Charakter seines Bildes beeinflussen: Ein symmetrischer Aufbau wirkt harmonisch, ruhig, aber auch wenig reizvoll. Die Betonung der Horizontalen hat die gleiche Wirkung. Diagonalen im Bild und ein asymmetrischer Bildaufbau wirken hingegen dynamisch und interessant für den Betrachter.
Besonders in der Renaissance legten die Künstler ihren Bildern ein kompositorisches Gerüst zugrunde. Leonardo da Vinci beispielsweise entwickelte den goldenen Schnitt weiter, der als ideale Proportion einen Inbegriff für Harmonie und Ästhetik darstellt. Der Goldene Schnitt bezeichnet ein Verhältnis von Größen oder Zahlen, bei dem sich die kürzere Strecke zur längeren genauso verhält, wie die längere Strecke zur ganzen, ungeteilten (a:b = b:a+b). Die mathematische Formel der Fibonanacci Folge greift oft auch bei der Entwicklung von Corporate Designs, wie zum Beispiel das 1962 entwickelte Logo von Mc Donalds.
Fibonacci Spirale
Illustration zur Ästhetisierung des Krieges, 2004
kompositorische Aufteilung im Längenverhältnis des Goldenen Schnittes
Flächen und Linien nehmen wir in ihrer jeweiligen Anordnung subjektiv unterschiedlich wahr, weshalb Bilder durch ihren kompositorischen Aufbau
entweder dynamisch oder passiv wirken.
Als Komposition wird in der bildenden Kunst der formale Bildaufbau von Werken bezeichnet, der sich auf die Wechselbeziehungen vorhandener Gestaltungselemente bezieht. Anwendung findet der Begriff sowohl im Bereich der flächigen Techniken (Grafik, Design und Malerei), als auch im Bereich Plastik und Skulptur. Besonders bei Skulpturgruppen oder architektonischen Bauensembles wird von Kompositionen gesprochen, die entgegen der flächigen Techniken, räumlich verstanden werden können.
Unter dem Sammelbegriff Komposition werden unterschiedliche Methoden verstanden, die dem spannungsreichen Aufbau einer Gestaltung dienen. Die gängigste dieser Formen ist sicherlich die Perspektive. Schon geringe Veränderungen der Betrachterposition können den Reiz eines Bild entscheidend beeinflussen.
Hinzu kommt, dass der Blick beim Betrachten selten ruht, sondern vielmehr geführt wird. Der Betrachter folgt dabei mit seinem Blick dem Bildaufbau und beginnt oftmals an einem markanten Punkt. Wenn in dem Bild beispielsweise Figuren eingeschrieben sind, sucht der Betrachter in der Regel Blickkontakt zu diesen (vgl. oben) und folgt dann vorhandenen dynamischen Linien und Fluchten, wie hier im Beispiel dem Weg. Dieses Phänomen wird als Blickführung bezeichnet.
Dynamische Linien und Fluchtlinien tauchen deutlich erkennbar in der konstruktiven Perspektive auf, die eine der gängigsten Methoden der Bildkomposition darstellt. Eine wesentlich ältere Methode als die der perspektivischen Darstellung ist das konstruktive Teilungsverhältnis einer Fläche: der Goldene Schnitt.
Hier wird der gesamte Bildbereich spannungsvoll in einen verhältnissmäßig größeren a (Major) und einen kleineren Bereich b (Minor) geteilt. Der Punkt der Teilung ist ein Schnittpunkt, der optimal proportioniert ist. Hieraus leitet sich der Begriff Goldener Schnitt ab. Man könnte pauschal vom Spannungsverhältnis 2/3 : 1/3 sprechen. Hierbei gibt es für den Rechenaffinen eine dezidierte Formel.
Neben dem proportionalen Aufbau eines Bildes oder allgemein einer Gestaltung, stehen immer auch Lichtverhältnisse und Farbigkeiten, die für Kontraste und damit für Spannung sorgen. Auch Malweisen können sich dynamisch gegenüber stehen. Grudsätzlich gilt: Bewusste und gezielte Unregelmäßigkeiten nach bestimmten Gestaltungskriterien bedingen maßgeblich die Spannung innerhalb einer Komposition.
City Gate Bremen | Goldener Schnitt
Die Proportionierung einer quadratischen Fläche in ästhetische Verhältnisse gelingt indem man das Spannungsverhältnis von minor und major (gestrichelte Fläche) auf diese Weise ermittelt: