KOMPOSITIONSANALYSE

Einen Kompositionsauszug für eine formale Kompositionsanalyse anzufertigen gelingt dir, wenn du dir beispielsweise einen Bogen Transparentpapier über die Reproduktion des zu analysierenden Werkes legst. So können die kompositorischen Gegebenheiten grafisch sichtbar gemacht werden. Du kannst sie so im Vorwege zeichnerisch durchringen und die relevanten Aspekte geeignet hervorheben. Eine solche Grafik sollte so angelegt sein, dass sie einen ästhetischen Eigenwert hat, z.B. durch Einsetzen unterschiedlicher Farben, Strichformen usw.

Der innere Zusammenhang der Bildteile miteinander kann durch Kompositionslinien verdeutlicht werden. Diese zeigen die Hauptrichtungen der Formen bzw. die Anordnung der Bildelemente auf. Auch Blickrichtungen oder Bewegungsrichtungen können als Kompositionslinie wirksam sein.

Die Waagerechte und die Senkrechte gelten nach allgemein menschlichem Empfinden als statisch, was wohl intuitiv vom Liegen und Stehen des Menschen, also den Posen des Ruhens, abgeleitet wird. Daher ist die Statik eines Bildes dann hoch, wenn die Formen oder Kompositionslinien eines Bildes überwiegend an einer dieser Richtungen orientiert sind. Den Gegenbegriff bildet hier die Dynamik. Dynamiken sind die Formen oder Kompositionslinien eines Bildes, die  schräg oder diagonal, gebogen, ellipsenförmig, wellig o.ä. verlaufen.

Hier sind am Beipiel Hoppers Arbeiten die kompositorischen Mittel Hell und Dunkel sowie die formale Gliederung in das asymmetrische Kompositionsschema des goldenen Schnitts deutlich zu erkennen und mit einer Skizze schneller zu erfassen. So können später in der schriftlichen Ausführung relevante Gestaltungselemente nachvollziehbarer verdeutlicht werden. Auch die Blickführung (unterses Beispiel), oder die Blickachse (mittleres Beispiel) können auf diese Weise erfasst werden. Ebenfalls lassen sich so Diagonalen ableiten.